Austausch Polen
In den Tagen vom 01.06. bis 08.06.2023 fand der zweite Teil des Schüleraustauschs zwischen der Schule Nr. 48 in Danzig und den Schüler:innen des Heinrich-Mann-Gymnasiums in Köln statt. Dieses Treffen wurde durch die finanzielle Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks ermöglicht. Dafür danken wir sehr herzlich.
An dem Treffen nahmen 12 polnische und 12 deutsche Schüler:innen aus den achten Klassen teil. Der erste Tag des deutsch-polnischen Austauschs begann mit einer Begrüßung durch den Schulleiter, Herrn M. Kołymski, gefolgt von Sprach- und Integrationsspielen. Anschließend präsentierten wir unsere Projekte zum Thema "Gemeinsames Europa - eine Chance für uns und für mich?", die während des Austauschs in Deutschland begonnen und in der Zwischenzeit weitergeführt wurden.
Danach nahmen wir am regulären Unterricht in den Klassen unserer Gastgeber teil. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Schulcafeteria fuhren wir zum Experyment Science Center in Gdynia. Dort fanden Workshops mit dem Titel "Vertrau´ mir, ich bin Ingenieur" statt, bei denen wir unter anderem Konstruktionen aus alltäglichen Gegenständen bauten und Modelle verschiedener technischer Geräte erstellten. Anschließend besichtigten wir die Dauerausstellung. Den Rest des Tages verbrachten wir mit unseren Austauschpartner:innen und deren Familien.
Der Samstagmorgen begann äußerst interessant. Wir alle fuhren zum Hauptbahnhof Danzig. Dort trafen wir uns am Neptunbrunnen und begannen unser Stadterkundungsspiel mit dem Titel "Erkunden der Altstadt". Unsere Aufgabe bestand darin, die in der Anleitung beschriebenen Sehenswürdigkeiten zu besuchen und dann die dort gestellten Fragen zu beantworten. Während wir die Aufgaben lösten, besuchten wir unter anderem den Danziger Kran, das Grüne Tor und die Marienkirche. Wir erfuhren auch viel über die Geschichte von Danzig. Dabei hatten wir sehr viel Spaß. Außerdem erweiterten wir unseren polnischen Wortschatz, da die Anleitung abwechselnd auf Polnisch und Deutsch verfasst war.
Der Sonntag stand den Familien zur Verfügung, um individuelle Aktivitäten zu planen. Einige besuchten den Zoo in Oliwa. Andere Familien verbrachten Zeit im Aquapark in Reda, wo sie Haie beobachten konnten, oder auf der Halbinsel Hel, wo sie den Leuchtturm und militärische Bunker besichtigten. Viele besuchten die berühmte Burg in Malbork, während andere Teile des Dreistadtgebiets wie die Klippe in Gdynia erkundeten. Am Abend trafen wir uns am Strand, um den Sonnenuntergang über der polnischen Ostsee zu genießen. Wir aßen den in Polen beliebten Apfelkuchen und spielten Volleyball. Es war ein unvergesslicher Abend.
Am Montag änderte sich das Programm deutlich. Wir fuhren nach Stutthof, wo sich das ehemalige Konzentrationslager befindet. Wir nahmen an Workshops teil, in denen wir uns mit Propaganda und ihren grundlegenden Techniken auseinandersetzten. Wir sprachen auch über Werte, Diskriminierung, Stereotype und über das Lager selbst: Warum wurde es errichtet und unter welchen Umständen litten die Inhaftierten? Wo begegnen uns auch heute Diskriminierung und Stereotype? Was können wir dagegen tun? Uns wurde auch das Leben einer der Insassinnen namens Anna nähergebracht. Nach einer kurzen Pause begannen wir mit der Führung über das Lagergelände. Während wir die verschiedenen Lagergebäude besuchten, erfuhren wir mehr über die Lebensbedingungen im Lager, die mörderische Arbeit der Gefangenen und den Widerstand trotz des Terrors.
Am Dienstag besuchten wir das Archäologische Museum "Grodzisko" in Sopot. Dort lernten wir die Kleidung und Bräuche der mittelalterlichen Bewohner:innen kennen. Im Museum nahmen wir auch an Workshops teil, in denen wir das Bogenschießen und das Töpfern von Tonkochtöpfen lernten. Nach den Workshops saßen wir gemeinsam am Lagerfeuer und grillten Würstchen, um Energie für den Rest des Tages zu tanken. Anschließend gingen wir die Monte-Cassino-Straße entlang und betraten den Sopot-Pier, von dem aus wir interessante und beeindruckende Aussichten genießen konnten.
Nach all den geplanten Aktivitäten an diesem Tag kehrten wir am Meer entlang spazierend zur Schule zurück.
Am nächsten Tag gingen wir zum Hauptbahnhof Danzig, um das Museum des Zweiten Weltkriegs zu besichtigen, das eines der größten Museen dieser Art weltweit ist. Die Ausstellung ist in 18 Räume unterteilt, die wir mit Audioguide erkundeten. Wir hatten Gelegenheit, viele Erinnerungsstücke aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu sehen und mehr über seinen tragischen Verlauf zu erfahren. Anschließend fuhren wir zur Bowlingbahn, wo wir zuerst den Austausch besprachen und bewerteten, bevor wir Bowling spielten und unsere eigenen Pizzen belegten.
Mit schwerem Herzen und Tränen in den Augen verabschiedeten wir uns von unseren Freund:innen am Donnerstagmorgen. Dank dieses Austauschs haben wir wunderbare neue Menschen kennengelernt, die nun unsere Freunde und Freundinnen sind, und wir werden uns bemühen, den Kontakt weiter aufrechtzuerhalten
Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei den Lehrkräften Frau Kulczyk, Frau Marks, Herrn Michels, Frau Wirtz und Frau Hölzemann, dass wir diese Erfahrung machen durften, an die wir uns noch lange erinnern werden.
Die Teilnehmer:innen des Austauschs im Schuljahr 2022/23
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(Stand: 21.11.24)