Medea
Meeresrauschen erfüllt den Raum, ein Schiff nähert sich. Erwartungsvolle Stille.
Doch kann Euripides antike Tragödie »Medea« heute noch irgendwen bewegen?
Ja, Eva Amons Inszenierung schafft das.
Sie zeigt, wie aktuell die Themen darin heute leider noch sind: Verlust der Heimat, Fremdsein, Rassismus und Sexismus. Das wird verdeutlich, indem wirkliche Erlebnisse der Jugendlichen mit eingeflochten werden.
Es gibt kraftvolle Szenen mit viel Dynamik, faszinierend aber sind gerade die zarten, zerbrechlichen, zärtlichen Szenen, die von den jungen Schauspielern mit einer Ernsthaftigkeit und Offenheit dargestellt werden, die berührt.
Die Hauptfiguren Medea und Jason werden interessanterweise von vielen Schauspieler:innen gleichzeitig dargestellt. Dadurch lässt die Inszenierung kein starres Rollenbild und kein Schwarz-Weiß-Denken zu.
Durch die Podcast-Einspielungen wird eine kommentierende Ebene geschaffen. Aber dabei bleibt es nicht. Forderungen werden laut: Bezieht Haltung! Denkt nach! Nehmt nicht hin! Greift ein!
Das Fazit des Stücks hat Eva Amon selbst treffend formuliert: Aber wir lassen Medea nicht allein. Manchmal muss man eben aufstehen und einfach was sagen oder singen, mit oder gegen diese völlig verrückte Welt.
Der Literaturkurs 2022 von Frau Amon, der sich auf den Berliner Festspielen für das Theatertreffen der Jugend qualifiziert hat, ist jetzt sicherlich unterwegs und wird dort am 3.6.22 auf einer Profi-Bühne vor großem Publikum auftreten.
Wir sind stolz auf euch und drücken euch die Daumen! Hals und Beinbruch, heißt es doch, oder?
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(Stand: 21.11.24)